Gästeführer/innen aus der Mittelweser-Region besuchen ehemalige Pulverfabrik Liebenau

Liebenau. Kürzlich informierte sich der Arbeitskreis der Gästeführer/innen der Mittelweser-Region über die NS-Zwangsarbeit in der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau. Gedenkstättenleiter Martin Guse und seine Kollegin Katharina Winter stellten den Teilnehmer/innen den Forschungsstand und die Planungen zur Gedenk- und Bildungsstätte vor, die in einem ehemaligen Trakt der Hauptschule Liebenau eingerichtet wird. Sie hoben die Bedeutung des Standortes hervor: Von 1940 bis 1943 befand sich hier das „Arbeitserziehungslager“ der Geheimen Staatspolizei Hannover. Die Eröffnung der neuen Gedenkstätte erfolgt im November 2023. Interessierten Besucher/innen sowie Schul- wie Jugendgruppen der unterschiedlichsten Jahrgänge aus dem In- und Ausland soll die vertiefende Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus am historischen Ort ermöglicht werden.

Der Arbeitskreis der Gästeführer/innen der Mittelweser-Region besuchte das Gelände der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau.

Und so informierten sich auch die Gästeführer/innen über die Geschichte des insgesamt 12 Quadratkilometer großen Geländes mit seinen 400 Einzelgebäuden. In drei Gebäuden stellten Guse und Winter die Erlebnisse und Erfahrungen ehemaliger Zwangsarbeiter/innen vor. Diesen biografischen Zugang empfanden die Gäste als besonders eindrucksvoll. Außerdem bekamen sie einen Einblick in die Nachkriegsgeschichte und die Nutzung des Geländes im „Kalten Krieg“.

 

Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik GmbH, dankte im Namen der Gästeführer/innen für die intensive Fortbildungsveranstaltung. Der Tourismusverband bietet regelmäßig Exkursionen an, um den Gästeführerinnen und Gästeführern die Region mit ihren Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten näher zu bringen. Die Zusammenarbeit mit der Dokumentationsstelle werde bereits in den nächsten Wochen erheblich intensiviert, denn so Fahrland: „Mit der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau entsteht ein beeindruckender Ort des Lernens und der Begegnung, der weit über die Region hinauswirken wird.“

Kontaktaufnahme zur entstehenden Gedenk- und Bildungsstätte: info@doku-liebenau.de

Bericht und Fotos MWT