Geheimnis des “ Heiligen Gral “ gelüftet

Eine nicht ganz ernst gemeinte Geschichte für Insider

Auf der Suche nach Reichtum,  Glückseligkeit und ewiger Jugend entsandte im 12. Jahrhundert anno domini der britische König Artus die Ritter der Tafelrunde ( Lancelot, Gawain, Galahat, Mordred und noch ein paar andere ) , um den Heiligen Gral zu finden und ihn an den Hof des Herrschers zu verbringen.  Alte Überlieferungen belegen, das Unternehmen ging mal so richtig schief. Einige der tapferen Recken schaften den Rückweg nicht, der Rest gab frustriert auf und sich anschließend dem Trunke hin. Dieser illusteren Runde folgten Tausende weitere nach. Niemandem gelang es jedoch, den Sagen umwobenen Kelch zu entdecken. Niemandem?

Im Mai 2019 nach dem Herrn machte sich eine wissenschaftliche Gruppe der Leibnitz-Keks-Universität aus Hannover unter Leitung des ehemaligen Hörgeräteakustikerlehrlings Martin K. auf den Weg, den verschollenen Gral zu bergen. Ihm zur Seite stand der umtriebige Jan Sch ., der mit der Kaderplanung für die Grabungssaison 2019/2020 beauftragt wurde. Besagtem Jan Sch. gelang es in einem 42 Sekunden dauernden Gespräch den in Expertenkreisen geschätzten Mirko S. für das Vorhaben zu begeistern. Mirko S. wurde – in gut informierten Kreisen ist es  unvergessen – u. a. dadurch bekannt, dass er in den Jahren 2012 und 2013 Städte wie Wroclaw, Sevilla, Dublin, Lüttich, Valencia, Brügge, Enschede, Madrid, Helsingborg, Kopenhagen und Makhachkala bereiste und die dort lebenden Einwohner mit seinen (Grabungs)Ergebnissen von deren Hockern, Stühlen und Sitzschalen riss. Kompletiert wurde das Team durch die sich bereits im Unruhestand befindenen Spezialisten für Erdarbeiten Altin L. aus Albanien sowie dem US-Amerikaner Steven Ch. Beide bekannt für ihren bedingungslosen Einsatz über und unter der Grasnabe. Kurz vor der Abreise in ferne Gefilde sprang der in Hannover bekannte Dieter Sch. aus dem Gebüsch und meldete Ansprüche für die Reise an. Er kenne den Grabungsleiter Martin K. sehr gut, den fahre er schließlich immer in der Gegend herum, er wolle also auch mitmachen, da er sowieso nichts anderes vorhabe. Auf Intervention des Martin K. wurde Dieter Sch. als Fahrer der hochkarätigen Expeditionsgesellschaft eingesetzt. Mehr ging für diesen allerdings auch nicht.

Nach mehrstündigem Studium der Wickipädieda-Seiten und zweimaligen Durchblättern des Dierke-Weltatlas ( 8. Auflage, Stand September 1896 ) konzentrierte sich das Team auf den Raum Marklohe und umzu. So begab es sich denn , dass die Nachfolger der Ritter der Tafelrunde zu Beginn des Monats Juli in geballter Macht unangemeldet und außerhalb der Öffnungszeiten im Rathaus der Samtgemeinde Marklohe aufschlugen und dringlich um Einlass baten. Man wolle hier an Ort und Stelle recherchieren und Einblick in das Archiv der Verwaltung nehmen. Nach pflichtgemäßer  Prüfung der Zuständigkeit wurden das bis über die ( Roten ) Ohren motivierte Team durch eine eigentlich unzuständige Person ( die  zuständige Person befand sich in der dreistündigen Mittagspause ) in die Katakomben der Verwaltungsresidenz geführt. Dort fanden die Experten neben einer toten Maus, einem defekten Staubsauger und einer dort vergessenen halb geleerten Kaffeetasse auch ein Protokoll des Rates der Gemeinde “ Lohe“ aus dem Jahr 1896 vor. Unter dem Tagesordnungspunkt Berichte und Anfragen wurde seinerzeit durch den Protokollanten ( Amtsvogt Friedrich-Wilhelm-Heinrich- Hermann- Dietrich  von Hornbach zu Obi ) vermerkt, er habe von der Schwester seiner Cousine erfahren, der heilige Gral befände sich in der nicht all zu fernen Stadt Nienburg, gelegen an der Krümmung der Weser. Und zwar in einem Neubaugebiet, das seinerzeit jedoch noch nicht neu bebaut war also auf einem Feld oder im Wald.  Der blitzgescheite Martin K. warf treffend ein: “ Fragen wir doch mal diesen Google, der weiß alles.“  Nachdem sich die entsprechende Internetseite auch nach zwei Stunden nicht aufgbaut hatte ( im Keller kein Internetempfang ) begab sich die zwischenzeitlich sichtlich ermattete Grabungskommission an das Tageslicht, wo sie dort eher zufällig auf den eigentlich Zuständigen traf, der sich auf dem Weg zur Kaffeepause befand. Dieser wies ihnen den Weg gen Nienburg, der Rest war ein Kind(er)spiel. Der Gral war in exakt 96 Zentimeter Tiefe unter einer imposanten und im Lande einmaligen Stele vergraben. Das Foto zeigt den Fundort des Gral vor Beginn der Erdarbeiten. Der Ort wurde mittlerweile zum Weltkulturerbe erklärt, wird jedoch nicht bekannt gegeben ( § 14, Abs. 3, Satz 2, dritte Strichaufzählung der Datenschutzverordnung in der derzeit geltenden Fassung nach mehrmaliger Änderung der ursprünglichen Fassung).

Derweil sitzt der leicht ergraute Hüter des “ Heiligen Gral“ allabendlich auf seiner Terrasse, frönt dem Müßiggang bei einer Gerstenkaltschale und erfreut sich des Anblicks dieses  Meisterwerks der Steinmetzkunst.

Die Grabungskosten in Höhe von 1896 Euro wurden durch einen namhaften Sponsor aus Golfsburg übernommen.

Spenden ( gerne auch in mehrstelliger Höhe ) für den Erhalt dieser Kulturstätte werden gerne unter der Kontonummer 0815 4711 1896 bei der Volkssparkassenbank auf den Cayman-Inseln angenommen.

Stichwort: Schwarz-weiß-grün ein Leben lang.

Bleiben Sie sportlich.