Gemeinsam am großen Rad gedreht
Wasserwerk Holte ist am Netz: „Eigenes Wasserwerk für unsere Region“
Holte. Ein historischer Moment mit – coronabedingt – nur wenigen Teilnehmern: Am Dienstag pünktlich um 14 Uhr öffneten Günter Brockob, Vorsteher des Wasserbeschaffungsverbandes Wietzen, und Dirk Dohrmann, Vorsteher des Kreisverbands für Wasserwirtschaft, gemeinsam den Schieber und ließen das frische klare Wasser in die Leitungen strömen. Das Wasserwerk Holte ist am Netz. „Jetzt haben wir unser eigenes Wasserwerk“, freute sich Brockob über diesen Augenblick.
Das mit dem „eigenen“ Wasserwerk stimmt zwar nur bedingt: Betreiber des einstigen Wasserwerks der ehemaligen Geflügelschlachterei „Wiesenhof“ ist der Kreisverband für Wasserwirtschaft. „Aber Nutznießer sind natürlich schon in erster Linie die Menschen in großen Teilen der ehemaligen Samtgemeinde Marklohe“, sagt Joachim Oltmann, Abteilungsleiter Wasserversorgung beim Kreisverband. Das „eigene“ Wasserwerk mache die Region unabhängiger, so Oltmann: „Bislang gab es in dieser Region kein eigenes Wasserwerk. Jetzt haben wir die Notwendigkeit für den Fremdwasserbezug deutlich reduziert.“
Dass die Anlage vom Kreisverband und nicht von den direkt beteiligten Verbänden Wietzen und Am Sandkamp betrieben wird, habe finanzielle Gründe, erklärt Kreisverbands-Vorsteher Dirk Dohrmann: „Es waren Investitionen in Millionenhöhe erforderlich. Das würde einzelne Verbände überfordern. Darum haben wir das gemeinsam realisiert.“
Wie berichtet, verbessert das Wasserwerk Holte den Brandschutz und die Drucksituation in den Haushalten. Bedingt durch den höheren Druck und eine veränderte Fließrichtung könne es in den ersten Tagen nach Inbetriebnahme zu einer Trübung oder Verfärbung des Trinkwassers kommen. So etwas sei aber, versichert Joachim Oltmann, völlig unbedenklich: „Gerade in älteren Hausinstallationen können sich Inkrustierungen lösen, die jetzt abgeschwemmt werden. Im Bedarfsfall stehen unsere Mitarbeiter bereit, um die fraglichen Hausanschlüsse zu spülen.“
PM und Foto Kreisverband für Wasserwirtschaft