Großbrand in Liebenau

Liebenau. Um 1.48 Uhr löste die Rettungsleitstelle Stadthagen am Freitag in Liebenau Großalarm aus. Sirenen heulten und Funkmeldeempfänger piepten. In der Langen Straße war in einem älteren Mietshaus neben einer Schlachterei ein Brand ausgebrochen. Ein Nachbar hatte Brandgeruch festgestellt und als er aus dem Fenster schaute schwarzen Rauch gesehen. Während er den Notruf absetzte, hatten die ausländischen Bewohner die Gefahr erkannt und das Haus selbst verlassen. Eine männliche Person verletzte sich beim Einschlagen einer Scheibe leicht und wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, die anderen 15 Bewohner, darunter auch Kinder blieben unverletzt.

Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen war das gesamte Umfeld des Hauses stark verqualmt und aus dem Dachfirst schlugen Flammen. Einsatzleiter Rico Schmidt ließ umgehend neben den Ortswehren Binnen, Bühren, Glissen, Hesterberg – Mainsche und Pennigsehl auch die Ortsfeuerwehr Nienburg mit zwei Drehleitern alarmieren. Von drei Seiten konnte die Brandbekämpfung des älteren, verwinkelten Hauses aufgenommen werden. Im Einsatz waren fünf C – Rohre, ein B – Rohr, sowie zwei Wenderohre der Drehleitern. Um an die Brandnester zu gelangen, wurde aus dem Korb der Drehleiter die Dachhaut geöffnet. Ein Innenangriff war wegen der starken Hitzeentwicklung nicht möglich. Auf der Rückseite des Gebäudes vom Parkplatz aus mussten Bäume gefällt werden, um an die Einsatzstelle zu gelangen. Samtgemeindebürgermeister Wilfried Imgarten und eine Mitarbeiterin der Verwaltung machten sich vor Ort ein Bild der Lage und kümmerten sich um die Unterbringung der Bewohner.

In der Grundschule wurde mit Notbetten der Jugendfeuerwehr zunächst ein Quartier für den Rest der Nacht eingerichtet. Um die weitere Unterbringung kümmert sich die Verwaltung im laufe des Tages. Der Verkehr wurde bis in die frühen Morgenstunden weiträumig umgeleitet. Gegen 6.00 Uhr war für die meisten der 140 Einsatzkräfte der Einsatz beendet. Das THW aus Hoya und Achim rückte am Morgen an, um mit Kernbohrungen von der Gebäuderückseite an Brandnester zu gelangen. Eine Brandwache der Ortswehren Liebenau und Pennigsehl blieb bis in die Vormittagsstunden vor Ort.  Das Gebäude ist bis auf Weiteres unbewohnbar. Zur Brandursache und Schadenshöhe konnte die Polizei vor Ort noch keine Angaben machen.