Neuer Beauftragter für die archäologische Denkmalpflege im Landkreis Nienburg

Henning Beneke für vier Jahre bestellt

Landkreis. Die untere Denkmalbehörde des Landkreises Nienburg hat einen neuen Beauftragten für die archäologische Denkmalpflege bestellt: Henning Beneke wird ab sofort für vier Jahre als Erstkontakt und Bindeglied zwischen Bürgern und Behörde aktiv sein. Er übernimmt die Aufgaben des im letzten Jahr plötzlich verstorbenen Kay Jebens. Bereits am 15. Juni wurden ihm durch Angelika Sack, Leiterin des Fachbereichs Bauen, dem auch die untere Denkmalbehörde angehört, die Bestellungsunterlagen ausgehändigt.

 Angelika Sack (Leiterin des Fachbereiches Bauen und der zugehörigen unteren Denkmalbehörde) mit Henning Beneke

Im Zuge dieser ehrenamtlichen Tätigkeit wird der Bremer Berufsfeuerwehrmann sowohl Bauherren als auch Zufallsfindern von angeblichen oder tatsächlichen archäologischen Funden beratend zur Seite stehen. Zum vielfältigen Aufgabengebiet zählt darüber hinaus auch die Sensibilisierung von Baustellenmitarbeitern oder anderen Personen, die mit Erdarbeiten befasst sind.

Die Archäologie sei für ihn ein leidenschaftliches Hobby und sorge im berufsbedingt stressigen Alltag für Entschleunigung, so Beneke. Begonnen habe er mit Sondengängen auf Äckern.

Entgegen der verbreiteten, romantisierten Vorstellung von solcherlei „Schatzsuchen“ seien die Funde oft diffuser Art und von geringem materiellen Wert. Der Reiz liege viel eher darin, die Geschichte hinter Funden zu erforschen und ganze Lebensgeschichten aufzuarbeiten.

Diese Hintergründe seien es auch, die bei Ausstellungen das Interesse von Besucherinnen und Besuchern für grundsätzlich unscheinbare Funde wecken, an denen diese sonst achtlos vorbeigingen.

Durch sein ehrenamtliches Engagement möchte Beneke diese Leidenschaft weitergeben und für die Relevanz und den Wert der Archäologie werben, auch wenn die adäquate Bergung und Aufarbeitung von Funden vom ein oder anderen Bauherrn als lästig empfunden werden könnte.

Die Frage nach dem herausragendsten Fund seiner Laufbahn beantwortet der Syker diplomatisch: „Jeder Fund ist besonders“. Der Fund eines Mammutstoßzahnes in einem Kieswerk sei aber zweifellos beeindruckend gewesen.

Seine Tätigkeit steht darüber hinaus ganz im Sinne des Zeitgeistes: Bei der Suche nach interessanten archäologischen Artefakten werden nicht unerhebliche Mengen an Müll geborgen, die in diesem Zuge gleich entsorgt werden. Dies kommt der Umwelt zugute.

Bauherren, mit Erdarbeiten befasste Firmen, Hobby-Archäologen oder sonstige interessierte Bürgerinnen und Bürger können unter der E-Mail-Adresse henningbeneke@web.de Kontakt mit dem Denkmal-Beauftragten aufnehmen.

Dieser stellt abschließend noch einen weit verbreiteten Irrtum richtig: „Finder bekommen ihre Funde nach Ansicht und Bewertung natürlich in aller Regel zurück!“